Die von der Bundesregierung beschlossene Möglichkeit der Hardware-Nachrüstung älterer Diesel-Fahrzeuge sei grundsätzlich begrüßenswert, schaffe aber ein regionales Ungleichgewicht für Verbraucher und Handel. So bewertet der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) das Ergebnis der gestrigen Verhandlungen im Koalitionsausschuss.
„Es war längst überfällig, den Weg der Hardware-Nachrüstung freizumachen“, so ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. „Die privaten und gewerblichen Halter dieser zum Teil noch jungen und langlebigen Fahrzeuge haben nun bald die Möglichkeit, deren Wertverlust zu mindern und die individuelle Mobilität aufrechtzuerhalten.“
Allerdings führe die Beschränkung der geförderten Umrüstmaßnahmen auf die 14 Städte, die von Grenzwertüberschreitungen bei Stickoxiden betroffen seien, und deren Grenzregionen zu einem regionalen Ungleichgewicht bei Handel und Verbrauchern. „Der Handel mit gebrauchten Fahrzeugen macht vor Emissionsgrenzen nicht halt. Deutschland in einen Flickenteppich unterschiedlicher Regionen bezüglich der Nachrüstförderung aufzuspalten ist ein Anachronismus, der an die Zeiten der Kleinstaaterei des 19. Jahrhunderts erinnert“, so Karpinski. „Was machen Dieselfahrer, die aus nicht betroffenen Regionen in die besagten 14 Städte fahren müssen und noch nicht über ein Fahrzeug mit Zufahrtsberechtigung verfügen? Und was machen die Händler außerhalb dieser Zonen mit ihren Bestandsfahrzeugen?“ Daher sollte ausnahmslos jeder Halter eines Euro 5-Dieselfahrzeugs, der eine Hardware-Nachrüstung durchführen lassen wolle, in den Genuss der Fördermaßnahme kommen. Die für die Nachrüstung notwendigen genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen müssten nun schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden.
Bezogen auf das Tauschprogramm von Euro 4- und Euro 5-Dieselfahrzeugen mit Prämien und Rabatten warnte Karpinski davor, den Kfz-Unternehmen weitere Lasten aufzuerlegen. „Es muss sichergestellt sein, dass Hersteller und Importeure diese Kosten komplett übernehmen und diese auch nicht nur teilweise beim Handel hängenbleiben.“ Wenn jetzt noch mehr kaum weiterverkäufliche Fahrzeuge auf den bereits vollen Höfen der Händler landeten, überschreite das die Kapazitäten der Kfz-Betriebe insbesondere in den 14 benannten Städten und deren Regionen.
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